Fachbereich
Jugendpolitik
Kern des Fachbereichs „Jugendpolitik“ ist die politische Bildung, welche weniger den Fragen des „Was?“, „Was ist der Landtag? Was ist ein Gemeinderat?“ nachjagt, sondern getreu den Gedanken Hannah Arendts sich auf das „Wie?“ des Politischen fokussiert. Beispielhafte Fragen können hier sein: Wie kann ich Beteiligungsstrukturen innerhalb meiner Gemeinde etablieren? Wie funktioniert Jugendpolitik? Wie kann ich mich aktiv an Prozessen beteiligen?
Arendt sieht „das Recht jedes Menschen auf Mitgliedschaft in einem politischen Gemeinwesen“ (Arendt 2008a: 766), als zentral an, die sie in der prägnanten Formel „das Recht, Rechte zu haben“ zum Ausdruck bringt (vgl. dazu ebd.: 611 ff.; Arendt 1949). Hieraus ergeben sich zentrale Fragestellungen, welche sich perfekt auf den Bereich der Jugendpolitik übertragen lassen: Wie kann möglichst vielen bzw. in meinem Fall den jungen Menschen das Recht eingeräumt werden, vollwertiges Mitglied in einem politischen Gemeinwesen zu sein? Und was heißt es konkret, als politischer Mensch in diesem Gemeinwesen zu agieren?
Dies geschieht z.B. in Form von Kooperationen, Planspielen und Projekten mit unseren Mitgliedsverbänden und interessierten jungen Menschen aus Stuttgart. Unsere Mitgliedsverbände und -vereine sind hierfür essentiell, denn wichtig ist, gemäß unserer Satzung und unseren Grundwerten, dass Angebote des Fachbereichs nicht nur für, sondern mit den Vereinen und Verbänden gedacht und entwickelt werden.
Mehr Selbstverständlichkeit für Beteiligung
Es braucht fest verankerte Strukturen, um Partizipation junger Menschen zu etablieren. Teil eines jeden Beteiligungsprozesses muss ein altersgerechter und transparenter
Evaluationsprozess sein. Diese Transparenz signalisiert Wertschätzung gegenüber der Expertise junger Menschen. Meine Aufgabe ist es bestehende Beteiligungsstrukturen sichtbar zu machen, neue Beteiligungsstrukturen zu etablieren und eine Kontinuität von Beteiligung aufrecht zu erhalten. Mitsprache, Mitwirkung und Mitbestimmung reichen aus meiner Perspektive nicht aus: erst mitverantwortliche Selbstbestimmung erfüllt die Ansprüche einer solcher Partizipation. Partizipation ist dann nicht ein Ziel neben anderen. Partizipation ist der Schlüssel zur Bildung.
Junge Menschen haben die Chance ihre Welt von morgen zu gestalten. Sie dazu zu befähigen, zu begleiten und zu unterstützen ist Aufgabe und Privileg des Fachbereichs Jugendpolitik.

Johanna Kosinski
Bildungsreferentin
Jugendpolitik
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