Vereine als Schutzorte

Die verbandliche Jugendarbeit schafft sichere Orte für Kinder und Jugendliche.
Doch was genau bedeutet das eigentlich?

Damit Kinder und Jugendliche vor Übergriffen und sexueller Gewalt geschützt werden können, ist vor allem Prävention ein wirksames Mittel. Dabei spielt folgender Leitsatz eine sehr wichtige Rolle: „Kein Kind kann sich alleine schützen!“ (AMYNA e. V. 2017). Es werden also Erwachsenen benötigt, die für dieses Thema sensibilisiert sind und ihren Schutzauftrag in der Praxis umsetzen können.

Schutzkonzepte schaffen sichere Orte für Kinder und Jugendliche

Um Prävention in Organisationen umsetzen zu können, werden meist sogenannte „Schutzkonzepte“ mit verschiedenen Bausteinen erstellt. So ein Schutzkonzept kann zum einem helfen, dass das Auftreten von sexueller Gewalt in der Einrichtung verringert wird. Zum anderen werden Fachkräfte so befähigt betroffene Kinder und Jugendliche zu unterstützen und ihnen eine passende Hilfe anzubieten.

Doch wieso sind Prävention und Schutzkonzepte auch für unseren Jugendverband wichtig?

Nach wie vor sind Kinder und Jugendliche von Grenzverletzungen, Übergriffen oder sexualisierter Gewalt betroffen. Damit Prävention gelingen kann, ist es wichtig sich dies bewusst zu machen.  Auch in den Organisationsstrukturen der Jugendverbandsarbeit lassen sich gewisse Risikofaktoren wiederfinden, die Grenzüberschreitungen und sexuelle Gewalt begünstigen können. Die Jugendverbandsarbeit bietet aber auch die Möglichkeit, dass sich betroffene Kinder und Jugendliche gegenüber Bezugspersonen im Verein öffnen und anvertrauen und somit Hilfe erhalten.

Prävention ist so vielfältig wie die Organisation, in der sie stattfindet!

Die Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierter Gewalt ist nicht einfach und kann auch negative Gefühle wie Angst oder Unsicherheit auslösen. Genau so kann die Aufgabe, sich Wissen über das Thema anzueignen, oder ein Schutzkonzept zu erstellen zunächst etwas überfordernd wirken. Aber: Prävention ist so vielfältig wie die Organisation, in der sie stattfindet. Vor allem die Jugendverbandsarbeit ist ein Bereich, der eine hohe Vielfalt aufweist. Dies muss auch in der Erstellung eines Schutzkonzepts beachtet werden. Das heißt auch, dass die Schwächen aber auch alle Stärken des Vereins während der Umsetzung von Prävention eine große Rolle spielen. Denn: Die meisten Organisationen besitzen bereits Ressourcen, an die bei der Erstellung des Schutzkonzepts angeknüpft werden kann.

Wie genau so ein Schutzkonzept und Prävention in der verbandlichen Jugendarbeit aussehen kann und wie sich diese Themen dort umsetzen lassen, wird in den folgenden Blogeinträgen Thema sein. Falls ihr bis dahin Fragen oder Anliegen habt, dann kommt gerne auf mich zu!

Quellen:

https://beauftragte-missbrauch.de/themen/definition/wo-findet-missbrauch-statt
Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs  

https://amyna.de/wp/

(AMYNA e.V. – Verein zur Abschaffung von sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt)

https://www.dbjr.de/artikel/freizeitmassnahmen-als-bestandteil-der-jugendverbandsarbeit
Deutscher Bundesjugendring 

GOTTWALD-BLASER, Simone und Adelheid UNTERSTALLER, 2017. Prävention all inclusive. Gedanken und Anregungen zur Gestaltung institutioneller Schutzkonzepte zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen* und Jungen* mit und ohne Behinderung. München: AMYNA e. V.

AMYNA e.V., 2020. Vielfalt der Prävention entdecken! – Schutz vor sexuellem Missbrauch in Kindertagesstätten. München: AMYNA e.V.

25.01.2022