Im Zuge der Neuschaffung des Fachbereich Kinderschutz im Jahr 2020 wurde die Onlineumfrage „Kinderschutz in unseren Verbänden“ initiiert. Ziel der Befragung ist es, einen Eindruck von der bisherigen Auseinandersetzung mit Kinderschutzthemen innerhalb der Mitgliedsorganisaitonen des SJR zu erlangen und daraus Angebote abzuleiten, die möglichst nah an deren Bedarfe und Ist-Zustände anknüpfen.
Von Januar bis August konnte an der Onlineumfrage teilgenommen werden. Insgesamt wurde sie von 31 Mitgliedsverbänden (51,67%) bearbeitet.
Das aus den Ergebnissen abzuleitende Ziel für den Fachbereich Kinderschutz ist eine flächendeckende, erste (und wiederkehrende) Sensibilisierung auf möglichst allen Ebenen der verschiedenen Organisationen (von Vorständinnen bis Jugendleiter*innen) zum Thema Kinderschutz. Hierbei stehen besonders Organisationen mit rein ehrenamtlicher Struktur im Fokus. Anschließend brauchen diese Organisationen eine Starthilfe, um sich im Schutzprozess zurecht zu finden und die Vorteile dessen zu erkennen. Individuelle Angebote, wie die begleitete Durchführung eines Potential- und Risikoanalyse, sollen hierfür erstellt und aktiv beworben werden.
Zeit-/ und Personenmangel sind immer zentraler werdende Themen der verbandlichen Jugendarbeit und ein Hindernis in der Auseinandersetzung mit Schutzmaßnahmen. Nicht selten werden terminierte Angebote daher nicht ausreichend angenommen. Eine online Plattform, die sich vorrangig mit einzelnen Maßnahmen des Schutzprozesses und deren praktischer Umsetzung beschäftigten wird, soll eine asynchrone Möglichkeit der Begleitung und Fortbildung bieten. Eine Onlineplattform ist unserer Meinung nach allerdings nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu synchron stattfindenden Veranstaltungen (ob online oder in Präsenz) zu verstehen. Theoretisches Wissen ist im Kinderschutz zwar wichtig, allerdings wird er vor allem durch aktives Handeln, Austauschen und Vernetzen real. Zentral wird hierfür die Gründung der Initiative Kinderschutz sein, zu wessen Teilnahme und Mitgestaltung alle Mitgliedsorganisationen angehalten sind.
Die vollständige Auswertung der Umfrage finden Sie hier.
Abschliessend ein grosses DANKE an alle teilnehmenden Organisationen!
Literaturhinweis
Das Deutsche Jugendinstitut hat im Auftrag des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs ein bundesweites Monitoring zum Stand der Prävention sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen (2014-2019) veranlasst. Auch im Bereich Freizeit (Religiöses Leben & verbandliche Kinder- und Jugendarbeit) wurden dabei qualitative Erhebungen durchgeführt.
Die aus der Forschung gewonnenen Erkenntnisse zum Bereich „Freizeit“ sind in folgenden Berichten aufgezeigt:
Vollständiger Abschlussbericht: Kinder und Jugendliche besser schützen – der Anfang ist gemacht
Teilberichte 4: So können Schutzkonzepte in Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche gelingen
Fact Sheet 6: Religiöses Leben und Kinder- und Jugendarbeit
